Samstag, 18. September 2010

bonne arrivée

Vielen Dank für eure Geduld. Endlich habe ich die Gelegenheit, von meinem Leben in Togo zu berichten. Das mit dem Internet ist hier nicht immer ganz so einfach.
Inzwischen bin ich zwei Wochen hier, es kommt mir aber schon viel länger vor. Wir sind eine Gruppe von sechzehn Freiwilligen, zum Teil vom ijgd, zum Teil vom SCI (service civil international). Den gesamten September verbringen wir noch zusammen bevor wir in unsere Gastfamilien kommen und mit unseren Projekten starten. Das ist ganz gut zur Eingewöhnung, da es doch ein paar Sachen gibt, die ganz anders als in Deutschland sind. So können wir vieles gemeinsam entdecken und unseren Gruppenleitern viele Fragen stellen.
Die ersten paar Tage nach unserer Ankunft sind wir noch in Lomé, der Hauptstadt, geblieben. Dort haben wir verschiedenen Ministerien und der deutschen Botschaft unsere Aufwartung gemacht. Wichtig für die interkulturelle Verständigung und den Austausch.
Vor eineinhalb Wochen sind wir dann nach Kpalimé gefahren, die Stadt, die die nächsten elf Monate meine Heimat sein wird. Kpalimé hat mir auf Anhieb total gut gefallen, nicht so laut und busy wie Lomé. Vorallem gibt es nicht ganz so viele Autos und Motorräder.
Wir wohnen in einem Haus mit drei Räumen, in denen wir wahllos unsere Moskitonetze aufgehängt haben und aus dem Koffer leben. Geschlafen wird auf dem Boden, glücklich ist, wer eine Isomatte daei hat. Nach einer Woche gönnen sich die meisten dann aber doch eine Schaumstoffmatratze, der Boden ist doch wirklich sehr hart und die ungewohnten Geräusche lassen einen doch eher unruhig schlafen. Z.B. kräht der Hahn hier schon gegen halb vier in der Früh und dann mindestens eine halbe Stunde lang, bis auch wirklich jeder wach ist.
In den vier Wochen, die wir vor unserem Projektstart zusammen verbringen, haben wir ein Orientierungsseminar und machen ein gemeinsames Workcamp. Unsere Vorgänger haben hier ein Jugendhaus gebaut, wir kümmern uns um den ‚Garten‘. Es sollen noch ein Spielplatz gebaut und Bäume und Blumen gepflanzt werden. Damit fangen wir wahrscheinlich am Montag an.
mein neuer Arbeitspatz
Letzte Woche habe ich mir schon mal meine Projektstelle angeschaut und meinen Chef kennengelernt. Ich werde im Centre Medico Social Solidarité arbeiten. In Deutschland gibt es nichts vergleichbares. Man geht dort hin wie zu einem Arzt, kann aber auch über Nacht bleiben, wenn es einem zu schlecht geht. Operiert wird dort nicht. Es gibt auch noch eine Küche für Bedürftige, ich denke da kann man sich zu den Mahlzeiten etwas holen. Mehr Infos dazu gibts dann im Oktober.

Sabrina und ich
Gestern haben wir einen Ausflug zu einem Wasserfall in den Nähe von Kpalimé gemacht. Die Natur ist wirklich wunderschön, man fühlt sich wie im Urwald. Fehlt nur das Gebrüll der Löwen.

So im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich mich schon sehr gut eingewöhnt habe und mich total wohl fühle. Ich freue mich auf das kommende Jahr...